Wohnungsbau in Reinbek

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„Kommunen sollen ihren Instrumentenkasten nutzen“ – Andreas Breitner war zum Thema Wohnungsbau in Reinbek

Andreas Breitner vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen war auf Einladung der SPD im Reinbeker Schloss. „Nachhaltig Wohnraum schaffen, ohne zu viele Flächen zu versiegeln – Wie geht das?“ – Das war die Leitfrage, die an dem von Baldur Schneider moderierten Abend mit dem ehemaligen Innenminister unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert wurde. Breitner berichtete von verschiedenen Kommunen in Schleswig-Holstein, die auf unterschiedlichen Wegen zu bezahlbarem Wohnraum gekommen sind. Als „bezahlbar“ gilt übrigens Wohnraum, für den die Menschen nicht mehr als ein Drittel ihres Einkommens ausgeben müssen. Scharbeutz über ein kommunales Förderprogramm, Lübeck über rabattierte Grundstücke je nach Sozialquote, Büchen durch ein eigens Engagement im sozialen Wohnungsbau.

400.000 neue Wohnungen im Jahr hat die Bundesregierung für Deutschland als Ziel vorgegeben. Breitner rät keiner Stadt, sich davon auszunehmen und auf Wohnungsbau zu verzichten, eine lebendige Stadt brauche eine gute Mischung. „‚Wer bei uns wohnen will, muss es sich leisten können.‘ Das ist keine Haltung, die wir für sozial verantwortlich halten und auch keine, die Fachkräfte wie Erzieherinnen, Pflegepersonal oder andere hierher bringt“, sagt Gerd Prüfer, der Vorsitzende der SPD Reinbek. Bei Immobilienfragen habe Reinbek alle Probleme, die sich in der benachbarten Metropole Hamburg auch finden, berichtete Breitner. Deshalb empfehle er auch einen ähnlich aktiven Umgang mit dem Thema.

Rechtzeitige Bevorratung mit Grundstücken, Vorgabe von Sozialquoten, öffentliche Wohnungsbaugesellschaften, Unterstützung durch die Investitionsbank – das sind nur einige der Instrumente, die Kommunen nutzen können, die sich des Themas annehmen wollen. Ein weiteres kommt bald hinzu: Am Tag der Veranstaltung hatte die Landesregierung einen Entwurf für ein Wohnraumschutzgesetz vorgelegt. „Endlich“, kommentiert Martin Habersaat, Reinbeker Landtagsabgeordneter und Kandidat zur Kommunalwahl. „Die SPD hatte bereits im vergangenen Jahr einen Entwurf für ein solches Gesetz nach Hamburger Vorbild vorgelegt und sind froh, dass CDU und Grüne sich hier endlich bewegen.“
(von links) Gerd Prüfer, Baldur Schneider, Andreas Breiter