Das Wort Wohnungsnot ist ein sehr ausdrucksstarker Begriff, aber es spiegelt die Situation in unserer Stadt wider. Selbst ohne die Flüchtlingssituation derzeit heranzuziehen, fehlen in Reinbek aktuell 160 Wohnungen. Innerhalb der nächsten Jahre bis 2030 werden wir etwa 940 zusätzliche Wohneinheiten benötigen. Dies war das Ergebnis des Wohnungsmonitorings im Mittelzentrum, das Mitte März dem Bauausschuss präsentiert wurde. Verstärkt wird dieser Fehlbestand nun durch die Situation der Geflüchteten aus der Ukraine. Es ist sicher, dass ein Teil von ihnen langfristig bei uns bleiben wird. Auch für diese Menschen werden Wohnungen benötigt, zusätzlich zu den Flüchtlingen aus anderen Ländern, die auch bei uns sind und die wir bisher nicht in eigenen Wohnungen unterbringen können. Jeder der meint, Reinbek solle nicht mehr wachsen, verkennt die Situation der Bevölkerungsentwicklung. In dieser Situation Wohnbebauung verhindern zu wollen, ist egoistisch und zeugt von sozialer Verantwortungslosigkeit. Für die SPD ist klar: Wir müssen diese Herausforderung angehen und dürfen nicht so tun, als ließe sich die Wohnungsnot wegdiskutieren.
Nikolaus Kern